Der Flug von Wien über Doha nach Singapur dauerte 13 Stunden. Hier legten wir einen Zwischenstopp ein, teils um die lange Anreise nach PNG kurzweiliger zu machen und um die Stadt kennenzulernen.

Singapur

Singapur ist auch heuer wieder, zum 4. Mal, die teuerste Stadt der Welt.

Uns beeindruckte die Stadt durch ihre interessante Architektur, die multikulturelle Vielfalt, ihre Sauberkeit (zumindest im Zentrum), allerdings wurde bis heute die Todesstrafe durch Erhängen noch nicht abgeschaffen.

Sing Pura, Löwenstadt, taufte ihr Entdecker, ein indischer Prinz, Ende des 13. Jhd.das kleine Küstendorf. Durch die günstige geografische Lage entwickelte es sich bald zu einem Handelsstützpunkt.

1819 akquirierte der Brite Sir Thomas Raffles die Insel für die britisch East India Company.

 

Bankenzentrum

Little India

Marina Bay Sands

Chinatown

Koloniales Zentrum

Art Science Museum

Auf nach Papua Neuguinea, ins Land der Legenden und der Mythen

8. September

Wir verließen nach 3 Tagen Singapur und damit auch viele bequeme und lieb gewonnene Annehmlichkeiten der Zivilisation und flogen mehr als 6 Stunden nach Port Moresby (Hauptstadt von PNG) und gleich weiter nach Wewak, im Norden des Landes. Zum Glück waren wir am Flughafen, denn das Flugzeug startete 1,5 Stunden früher.

Die Hektik der Großstadt lag hinter uns und Gemütlichkeit kehrte ein. Was uns sofort auffiel war die Freundlichkeit und Höflichkeit der Menschen.

Aufenthalt im Regenwald

Sepik Highway

Sepik Highway

Unser Fahrer, Guide und Dolmetscher Jerry holte uns pünktlich im Hotel, in Wewak, ab. Nachdem wir uns mit Wasser und einigen Snacks für die nächsten Tage versorgt hatten, fuhren wir auf der einzigen Straße  nach Pagwi, am Mittel-Sepik. Für die 142 km brauchten wir fast 4 Stunden, denn der Sepik Highway ist eine von unzähligen  Schlaglöchern durchzogene Asphaltstraße. Leider wurde die Geschwindigkeit nicht den Straßenverhältnissen angepaßt.

Am Ende der Straße stiegen wir auf einen motorisierten, selbstgebauten Einbaum um, der für die nächsten Tage unser Verkehrsmittel war. Das erste Dorf und die erste Übernachtung am Sepik war im Dorf Palimbe, das wir nach einer zweistündigen Fahrt flußabwärts erreichten. 

Viele kleine Dörfer befinden sich entlang des Flusses, ohne Strom und Infrastruktur.

Peinlich, als man uns Korbsessel in den Einbaum stellte.
Im Laufe der nächsten Tage lernten wir diesen Komfort aber
sehr zu schätzen.

Durch Brandrodung des Regenwaldes wird Ackerland gewonnen.

Palimbe, das letzte Dorf am Sepik mit Handyempfang.

Die Gastgeberin, für die erste Nacht, stellte uns ihr Schlafzimmer zur Verfügung.

Matratze auf dem Boden, Schutz durch das Moskitonetz und wir konnten trotz der vielen unbekannten Geräusche herrlich schlafen.

Freizeitvergnügen der Frauen im Regenwald.

Nach einem ausgiebigen Abendessen ( Reis, Süßkartoffel und eine Dose Thunfisch ) gab es ein herrliches Frühstück, nämlich Tee und Kekse. So gestärkt machten wir uns auf den Weg ins Zentrum des Dorfes, wo wir von den Bewohnern herzlich empfangen wurden.

Nachdem sich einige Bewohner geschminkt hatten, führten sie für uns einen Willkommenstanz vor, was auch für das restliche Dorf eine willkommene Abwechslung war.

Zugang zum Dorf

Traditioneller Tanz

Das Geisterhaus ist für einheimische Frauen verboten. Hier finden die Männlichkeitsrituale statt.

Bei der schmerzhaften, bis zu vier Wochen dauernden Skarifizierung wird Lehm unter die aufgeritzte Haut gestrichen.

Wir verließen Palimpe und steuerten Kanganaman Village an, deren männliche Bewohner geschickte Maskenschnitzer sind. Das Dorf  ist sehr gepflegt und sauber, was uns doch etwas überraschte. Wieder wurden wir mit einem Willkommenstanz begrüßt.

"Mit den Masken machen wir die Seelen unserer

Ahnen sichtbar",sagte uns ein alter Mann.

Es wird Nacht am Sepik

Es wird Nacht am Sepik

In einer sechsstündigen Fahrt flußaufwärts steuerten wir Mariwai Village am oberen Sepik an, das wir erst in der Dunkelheit erreichten. Viele Dorfbewohner fanden sich zur Begrüßung ein. Wir bezogen mit unseren Begleitern das Gästehaus und immer mehr Dorfbewohner kamen um mit uns zu plaudern. Sie stellten sich immer namentlich vor, berichteten von ihren Familien und Interessen und freuten sich über unsere Anwesenheit. Während von unserer Crew das Abendessen (Reis......eh schon wissen ) am offenen Feuer zubereitet wurde, genossen wir die Gastfreundschaft.

Ein Trip am Sepik  bedeutet auf Komfort zu  verzichten, dafür bekommt man Zeit, Freundlichkeit,  Herzlichkeit und Interesse geschenkt.

 

 

Alle Häuser sind auf Stelzen aus natürlichen
Materialien gebaut.
In diesem Gästehaus haben wir mit unseren
Begleitern übernachtet.

Unser Frühstück wird zubereitet. Die Einheimischen essen nicht zu bestimmten Zeiten, sondern nur wenn sie hungrig sind.

Stolz zeigt uns der Minister ein gefangenes kleines Krokodil, das später verkauft wird.

Beim Bau des Geisterhauses werden nur Materialien aus dem Regenwald verwendet und alle helfen zusammen.

Das Haus wurde von Mathew, dem Chef des Dorfes prachtvoll bemalt.

Paradiesvogel

Taube

Hornbill

12.September

Wir starteten um 4:30, um rechtzeitig am Flughafen in Wewak zu sein, denn wir mußten auf alle Fälle das Flugzeug nach Mt. Hagen, im Hochland von PNG gelegen, erreichen. Zuerst ging es mit dem Kanu zurück nach Pagwi und dann mit dem Auto nach Wewak.

Inzwischen füllte  sich unser kleines Kanu immer mehr. Ein Pärchen aus Israel ist in einem Dorf "gestrandet" und hatte keine Mitfahrgelegenheit. Die Tochter des Skippers hatte sich den Arm gebrochen und mußte ins Krankenhaus. Zwei Stunden im Kanu und drei Stunden auf einer holprigen Schotterstraße mit gebrochenem Arm, kein Vergnügen. Unterwegs wurden wir von einer Gruppe Einheimischer gestoppt, die unserem Fahrer vorwarfen vor zwei Tagen mit dem Auto ein Kind gestreift zu haben. Sie forderten 5000 Kina, ca. 1700 €, ein Vermögen für einen Fahrer.  Nach agressiven Diskussionen entschuldigte man sich bei uns für die Verzögerung und ließen uns weiterfahren. Sie werden den Fahrer ein anderes Mal erwischen, meinten sie.

Eindrucksvolle Tage am Sepik gingen zu Ende.

 

Dem Sonnenaufgang entgegen.

Das Leben spielt sich am Fluss ab. Es wurde gerade unser Abendessen gefangen,

aber auch Schwärme von Kormoranen warten auf Beute.

Bettelnuss

Bettelnuss, Lime und eine Art Ingwer werden zu einer Paste verrieben. Diese wird von Männern und Frauen gerne und immer gekaut, färbt die Zähne rot und wirkt stimulierend. Bei unserem Fahrer bewirkte die Bettelnuß, während der Fahrt gekaut,  einen richtigen Hype, sodass er auf dieser schlechten Straße dahinraste, sang und alles extrem lustig fand - wir aber nicht.

Die meisten Frauen sind im Gesicht tätowiert.

Reisebericht 2

Neueste Kommentare

22.11 | 10:07

...eine tolle und beeindruckende Dokumentation in Bild und Wort.....

19.11 | 17:41

Beeindruckenden Fotos einer wunderschönen Reise.

19.11 | 12:28

Wir sind Corona entflohen.

19.11 | 12:27