Als wir 2006 die Seidenstraße durch Usbekistan bereisten war für uns klar, diese interessante Strecke einmal fortführen zu wollen. Nun, 12 Jahre später, ist es so weit. Wir folgen den 

 

Seidenstraßen in China

丝绸之路

 

auf alten Karawanenwegen, durchqueren die Wüste Taklamakan und treffen auf das Ende der chinesischen Mauer  in der Wüste Gobi bzw. der Sandwüste Alashan.

Seidenstraße – ein Begriff, der Assoziationen auslöst: Marco Polo, Schätze des Ostens, geheimnisvolle Welten und Kulturen – von denen wir aber im Allgemeinen wenig wissen. 

Angeblich wurde die Seidenstraße im 2.Jahrhundert v.Chr. vom Chinesen Zhang Qian "eröffnet", ganz genaue Überlieferungen, wann und wo sich die erste Handelskarawane auf den Weg in Richtung Westen machte, gibt es jedoch nicht. 

Was wir heute mit dem Begriff " Seidenstraße" bezeichnen ist eigentlich nicht genau. Es war ein Netzwerk aus uralten Karawanen- und Völkerwanderungswegen, 10 000 km lang, das die Verbindung zwischen den Kontinenten Europa und Asien ermöglichte. Es fand nicht nur  ein Austausch von Waren und Nahrungsmitteln, sondern auch von  Ideologien, Glaubensvorstellungen, Wissen und Botschaften statt. Dadurch wurden die Völker in Europa und Asien wesentlich beeinflußt. Die Bezeichnung "Seidenstraße" wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts von dem deutschen Geografen Ferdinand Freiherr von Richthofen verwendet.

 

Die Waren wurden nie von einer Karawane oder einem Händler von China in den Westen befördert, da man von Xi`an bis an das Schwarze Meer mindestens 8 bis 12 Monate gebraucht hätte. Es gab zahlreiche Zwischenhändler, wobei als Händler selten Chinesen auftraten. Sie über ließen dies "chinesischen Händlern", also Angehörigen von ins Reich integrierten Nomadenstämmen. Da die Reisenden die Sprache der bereisten Länder nicht sprachen, hatten sie Dolmetscher mit, deren Übersetzungen aber oftmals mehr als ungenau waren. So entstand 1311, für die im Asiengeschäft tätigen Kaufleute, ein dreisprachiges Wörterbuch Lateinisch-Persisch-Türkisch.
Eine Karawane bestand meist aus 100 - 500 Personen, Pferden, Maultieren, Ochsen, Yaks und Kamelen, ohne deren Domestizierung, durch die Araber, die Seidenstraße nicht ihre große Bedeutung erlangt hätte.

Entlang der Seidenstraße mischten sich chinesische, indische, islamische und römisch-griechische Elemente, was zu einer kulturellen und religiösen Vielfalt führte.

Die Seidenstraße ist das bedeutendste Band, das es je auf Erden zwischen den Völkern und Kontinenten gab.

Sven Hedin

 

Heute ist der Ausbau der "neuen" Seidenstraße ein Begriff  und wird sehr unterschiedlich beurteilt. 2013 verkündete  Chinas Staatspräsident Xi Jinping, als langfristiges Ziel den Aufbau einer "neuen" Seidenstraße zu Land und zu Wasser. China will mehr vor als die Wiederbelebung alter Handelsrouten, sondern die Vernetzung Eurasiens, um neue Wirtschaftsräume zu erschließen.

Liebe Grüße aus China

Elfi und Hans

Unsere Reise begann

28. Aug, 2018

in Urumqi